28. Juli 2022 // Beitrag
Wir brauchen eine „Gesellschaft von Mündigen".
Beginnen wir mit Sprech&Sprachlust!
Theodor Adornos Essay Erziehung zur Mündigkeit von 1970 beginnt mit „Die Forderung zur Mündigkeit scheint in einer Demokratie selbstverständlich.“ Hintergrund sind seine Erfahrungen mit Zerstörung der Demokratie im Dritten Reich. Bei der Willensbildung jedes Einzelnen finge eine funktionierende Demokratie an, so Adorno, und sei nur in einer „Gesellschaft von Mündigen“ denkbar.
Wo, wie für uns von Profil durch Sprache die Mündigkeit anfängt?
Beim Mund. Naheliegend. Jeder Konsonant eine Praline – schmecken Sie mal! Nehmen Sie sich Zeit und Lust, am besten bei einem geliebten kleinen Text, einem Gedicht, einem schönen Zitat, einem Gebet oder dergleichen.
Und ebenso beim Rückgrat. Aufrecht sprechen Sie heiter und offen für ihr Gegenüber. Den kleinen Text z. B., den Sie lustvoll schmeckend verkostet haben, servieren Sie dann mit Rückgrat ebenso lustvoll und ansprechend. Auch für die Demokratie.
Wir haben andere Hintergründe als Adorno. Aber auch wir brauchen eine „Gesellschaft von Mündigen". Beginnen wir doch mit Sprech&Sprachlust!
von Maria Degkwitz
#haltung #Bildung #wie wir arbeiten Praxis
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