21. Januar 2019 // Beitrag
Öffnen und Schließen des Mundes I
um ein Gedicht zu machen habe ich nichts
um ein gedicht zu machen
habe ich nichts
eine ganze sprache
ein ganzes leben
ein ganzes denken
ein ganzes erinnern
um ein gedicht zu machen
habe ich nichts
Und nun erst – eine Vorlesung! Nein – fünf!
Um eine Vorlesung zu halten
habe ich nichts
eine ganze Sprache – mir fehlen die Worte
ein ganzes Leben – zu viele Versäumnisse
ein ganzes Denken – nur noch Perseverationen
ein ganzes Erinnern – ausschließlich Lücken
um eine Vorlesung halten
habe ich alles
Vor allem ein Thema. Zu diesem kam es aus rein organisatorischen Gründen. Es läßt sich indes aus sich selbst begründen. Vor allem als Zeichen des Fleißes, des Mangels an Faulsein. Ich rieche, rieche – Menschenfleiß!
Enrst Jandl, Poetikvorlesung I
von Maria Degkwitz
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21. Januar 2019 // Beitrag
Robert Habeck nicht mehr ansprechbar?
Habeck Ohne Twitter und facebook
isses jetzt aus und vorbei mit Robert Habeck? Oder will der nur mal
daß er sich jetzt quasi selbst ausgeschaltet hat? Na das wird man doch wohl mal
dürfen. Denn es gibt wirklich viele coole Leute, die sind bei nix, auch nicht bei mails, aber die haben was drauf. Aber wenn der oder die bei nix is, wie soll ich den oder die dann ansprechen? Man muss mal aussteigen - das meint doch offenbar auch Robert Habeck, jedenfalls klingt das so bei zeit online heute am 7. Januar. Aussteigen aus dem Bett, aus dem Haus, aus dem Tunnel, aus dem Stress, aus der sog. Effizienz. Und dann mal jemanden aussprechen lassen, den man live hat ansprechen können. Eigentlich ganz normal, aber irgendwie aus der Mode gekommen: alles Wesentliche Aug´ in Aug´ oder Ohr an Ohr und ansprechen. Und dann mal sehen, was passiert - sicher kein Algorithmus (laut Wikipedia übrigens die lateinische Variante des Namens eines persischen Menschen, der ein Meister des Rechnens war). Wohl bekomm´s!
von Maria Degkwitz
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