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runde Profile rund um den Chiemsee

ansprechend a la bavaria

in einem Fenster auf Frauenchiemsee

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Julius Exter (Kunsthaus Übersee)

Julius Exter (Kunsthaus Übersee)

Taufbecken St. Jakobus Urschalling

Taufbecken St. Jakobus Urschalling

evangelisches Pfarrhaus (vorne: Meißner Rundung, integriert)

evangelisches Pfarrhaus (vorne: Meißner Rundung, integriert)

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Lange haben wir das Lauschen verlernt!

Experiment Profilieren mit Literatur III

Probieren dürfen, nicht können müssen:

beginnen Sie, den unten stehenden Text vernehmlich zu sprechen - lesen Sie ihn sich nicht erst leise durch - sprechen Sie ihn nicht gleich ganz durch - analysieren Sie nicht - stocken Sie ruhig - lassen Sie Worte auf der Zunge zergehen - versuchen Sie gleich noch einmal, was Sie gleich noch einmal probieren wollen - genießen Sie den Widerstand der Konsonanten - Sie brauchen nichts gleich zu verstehen -

 

Jesaja sagt: Ehe es wächst, lasse ich es euch erlauschen.

 

Lange haben wir das Lauschen verlernt!

Hatte Er uns gepflanzt einst zu lauschen

Wie Dünengras gepflanzt, am ewigen Meer,

Wollten wir wachsen auf feisten Triften,

Wie Salat im Hausgarten stehn.

 

Wenn wir auch Geschäfte haben,

Die weit fort führen

Von Seinem Licht,

Wenn wir auch das Wasser aus Röhren trinken,

Und es erst sterbend naht

Unserem ewig dürstenden Mund –

Wenn wir auch auf einer Straße schreiten,

Darunter die Erde zum Schweigen gebracht wurde

Von einem Pflaster,

Verkaufen dürfen wir nicht unser Ohr,

O, nicht unser Ohr dürfen wir verkaufen.

Auch auf dem Markte,

Im Errechnen des Staubes,

Tat manch einer schnell einen Sprung

Auf der Sehnsucht Seil,

Weil er etwas hörte,

Aus dem Staube heraus tat er den Sprung

Und sättigte sein Ohr.

Presst, o presst an der Zerstörung Tag

An die Erde das lauschende Ohr,

Und ihr werdet hören, durch den Schlaf hindurch

Werdet ihr hören

Wie im Tode

Das Leben beginnt.

 

Nelly Sachs, 1891-1970, aus: In den Wohnungen des Todes (1947)

glauben Sie nicht, dass es eine richtige Lösung gibt - spielen Sie Worte Klänge Tempi durch - hören Sie den Text, während Sie sprechen - probieren Sie Varianten - trauen Sie der Entwicklung - optimieren Sie, was&wo Sie wollen - bewerten Sie weder sich noch den Text, solange Sie probieren - beissen Sie sich die Zähne aus - finden Sie Ihre Fassung von heute - probieren Sie morgen anderswo eine andere Fassung -

Viel Vergnügen!

(Probieren Sie auch Experiment Profilieren mit Literatur I und II!)

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Stimmen Sie sich mal wieder neu, lauschen Sie! 

Hartmut Rosa offeriert die Tonalität der Resonanz - auch für die Politik.

Manche spielen Geige, andere Schlagzeug. Intonation und Rhythmus müssen stimmen für hinreißende Melodien und Beats. Sie spielen kein Instrument? Jedes Menschen Instrument ist der Körper. Der lässt sich auch stimmen. Hören Sie mal! Stimmen Sie? Wie klingen Sie? Gefällt´s Ihnen? Wie klingt´s zusammen mit anderen? Nur nicht gleich an Optimieren denken! Wer ist nicht mal verstimmt?! Einfach mal lauschen, was anderes probieren, an Wirbeln drehen, das Becken mobilisieren - wie Geiger und Schlagzeuger auch.

Ist Ihnen schon aufgefallen: beim Lauschen oder Hören sind Sie weder aktiv noch passiv.  Beim Lauschen oder Hören sind wie eine Antenne. Sie sind eingeschaltet, machen aber nichts. Oder doch? Ist Wahr- oder Aufnehmen eine Aktion? Oder lassen Sie sich dabei ganz passiv abfüllen? Es gibt Situationen, die sind nicht eindeutig aktiv oder passiv. Auf Deutsch haben wir dafür Ausdrücke wie "Und es geschah ...", "so wird´s was", "das kommt vor" etc. Es gibt Sprachen, die haben für so ein Zusammenspiel von Faktoren und Akteuren eine dritte Ausdrucksweise neben aktiv und passiv: das Medium oder Mediopassiv. Ohne dieses sog. Mediopassiv sind "unsere" alten Griechen wie Platon und Aristoteles, die Theaterautoren Aischylos und Euripides, aber auch die alte Sappho mit ihren Liebesgedichten oder die biblische Maria mit ihrem "Dein Wille geschehe" weder denkbar noch verständlich. Wird Philosophie, Theater, Liebe und alle möglichen Arten von possible Impossibilities überhaupt ohne Zusammenspiel, ohne Mediopassiv?

Der Soziologe Hartmut Rosa empfiehlt mit seinem bemerkenswerten Komunikationsmodell (irgendwie wird man hinter den Bezahlartikel in der ZEIT schon kommen) das Mediopassiv auch als politischen Stil: in einem mediopassivem Verhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern sieht er die Möglichkeit, im Zusammen-Handeln etwas Gemeinsames entstehen zu lassen (ohne dass Aktionisten aufeinander wie Gockel zugehen).Voraussetzung laut Rosa: sich berühren, verwandeln zu lassen; "und das ist etwas ganz anderes als die Fähigkeit, Kompromisse zu schließen." Beteiligung müsse dann nicht mehr am Grad der Durchsetzung von Interessen gemessen werden. D.h. die Machtfrage stellt sich anders, sekundär, gelegentlich auch gar nicht mehr.

Lauschen ist ein ganz einfaches, ganz alltägliches, hoch komplexes Beispiel von Mediopassiv. Lauschen stellt keine Machtfrage, auch nicht gegenüber Ihnen mit Selbstoptimierungsfragen à la "war ich gut? wie werde ich besser?". Lauschen fördert Feinsinn. Lauschen ist Lebensqualität. Lauschen ändert die Stimmung.

Probieren Sie mal, lauschen Sie! Sie werden zusammen mit anderen Profil gewinnen für hinreißende Melodien und Beats.

Stimmt´s noch? Profil durch Lauschen

Stimmt´s noch? Profil durch Lauschen

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Die Schweiz mit neuem Profil: Machtverschiebung bei Nationalratswahlen

von nationalkonservativ zu mitte-links

Lichtblick in calvinistischem Grau?

Lichtblick in calvinistischem Grau?

Kann es wirklich wahr sein, dass die SVP unter den Grünen binnen Kürze geschmolzen ist wie ein Schweizer Gletscher? In der ZEIT gilt es heute Abend als ausgemacht. Details gibt´s beim Tagesanzeiger und der NZZ. Wohl bekomm´s!

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Profil per Partizipation - alle lernen mehr als man denkt.

eine neue Harvard-Studie bringt Ergebnisse von Synergien ans Licht

 In der Methodenflut greift man gerne auf die "guten alten Methoden" zurück. Auch bei Teamarbeit erscheinen manche Experimente wie Zeitverschwendung. Und dann greift man doch selbst wieder durch in der Annahme, dass es "eben doch klare Ansagen" braucht. Eine neue Harvardstudie macht deutlich, dass auch viele "lerner" meinten, sie lernten mehr, wenn ihnen jemand sagt, was sie zu tun haben, als bei Varianten von "active learning", aber das Gegenteil sei der Fall. Lesen Sie selbst, wie man mit modernen Mitteln das alte Handwerk von Partizipation und Synergien belegen kann.

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Be drunk - Experiment Profilieren mit Literatur II

probieren dürfen, nicht können müssen

beginnen Sie, den unten stehenden Text vernehmlich zu sprechen - lesen Sie ihn sich nicht erst leise durch - sprechen Sie ihn nicht gleich ganz durch - analysieren Sie nicht - stocken Sie ruhig - lassen Sie Worte auf der Zunge zergehen - versuchen Sie gleich noch einmal, was Sie gleich noch einmal probieren wollen - genießen Sie den Widerstand der Konsonanten - Sie brauchen nichts gleich zu verstehen -

 

Il faut être toujours ivre, tout est là ; c'est l'unique question. Pour ne pas sentir l'horrible fardeau du temps qui brise vos épaules et vous penche vers la terre, il faut vous enivrer sans trêve. Mais de quoi? De vin, de poésie, ou de vertu à votre guise, mais enivrez-vous! (Baudelaire)

 

oder lieber auf Englisch? Baudelaire wird es Ihnen verzeihen:

 

You have to be always drunk. That's all there is to it—it's the only way. So as not to feel the horrible burden of time that breaks your back and bends you to the earth, you have to be continually drunk. But on what? Wine, poetry or virtue, as you wish. But be drunk.

 

glauben Sie nicht, dass es eine richtige Lösung gibt - spielen Sie Worte Klänge Tempi durch - hören Sie den Text, während Sie sprechen - probieren Sie Varianten - trauen Sie der Entwicklung - optimieren Sie, was&wo Sie wollen - bewerten Sie weder sich noch den Text, solange Sie probieren - beissen Sie sich die Zähne aus - finden Sie Ihre Fassung von heute - probieren Sie morgen anderswo eine andere Fassung -

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