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wie wir arbeiten?

mit genuss.

Wir sind nicht effizient.

Uns geht es um Erkenntnislust&leben.

Wir ziehen los ...

Haltung, Fokus, Verständigung

Haltung, Fokus, Verständigung

... und entdecken PotenziAale, tütenweise.

Team, Personal, Persönlichkeiten

Team, Personal, Persönlichkeiten

Kommen Sie mit?! Es ist ein Genuss.

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Wie klingt die Stimme, die den Tag schön macht?

Vom Sprechtraining mit einer fachkraft – Teil 1

Wenn E, Ingenieur, seine Arbeit vorstellen soll, wird seine Stimme dünn, fast klingt er heiser. Schultern und Arme sind wie festgefroren, die Hände suchen Halt an der Hose oder krallen sich in die Luft.

Ziehen wir die Schuhe aus? Im Konferenzraum mutet das fremd an, es unterbricht die Routine. Wer gönnt sich im Alltag den Moment, der eigenen Bodenhaftung nachzuspüren? Was ist das für ein Boden? Wo stehe ich hier? Wie stehen die Füße, klemmt’s in den Knien? Was machen die Hände? Hängen die Schultern oder stehen sie im Weg rum?

Selbstbewusstes Sprechen kommt aus einem (sich selbst-) bewussten Körper. Wie strömt die Luft beim Atmen in mich ein und aus? Eigener Ausdruck heißt auch: Sich kennen (lernen, immer wieder neu) und entscheiden: Was mag ich, was möchte ich … so lassen oder ändern? Den eigenen Ausdruck finden (wie bin ich?) und erweitern (wie könnte ich noch?).

Ernst Jandl ruft uns zu: »ein schöner tag«.

Wir rufen zurück. Wir sagen es den Topfpflanzen. Wir sagen es den Stühlen, der Lampe und den Akten im Schrank. Wir sagen es als Geheimnis, wir sagen es als Bonbon. Wir sagen es als Begrüßung, wir sagen es als Widerspruch. Wir werfen es auf die Straße und schleudern es durch die Luft. Wir wundern uns, was wir sagen. E. sagt »ein entspannter Tag«.

Und wenn ich aber nun mal schief bin?

Verklemmt, verspannt, verdruckst, gehemmt? Das Geradebiegen persönlicher Verdrehtheiten – nein, das wollen wir nicht. Aufrecht zu diesen Schieflagen stehen, mit ihnen umgehen, über sie lachen, mit ihnen spielen können: ja, darin liegt der Genuss. Nicht in blinder Selbstverliebtheit, aber mit ansteckender Selbstfröhlichkeit.

Die Atmosphäre ist ruhig. E. lässt sich ein, ist konzentriert. Wir arbeiten. Drei Trainingseinheiten sind vorbei, drei weitere noch geplant. Bald müssen wir einmal über die Stränge schlagen.

Die Kühe haben eine Hüpfburg aufgestellt, schon schlüpfen sie aus den Schuhen. Wie? Was? Was kommt als nächstes? E. breitet die Arme aus.

(Beitrag von Marcel Kurzidim)

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Mit Lust und Laune in die Welt

Ausdrucksermutigung für Kleinkinder und GrundschülerInnen

Wie Profil durch Sprache auch Kleine ermutigt, ganz groß rauszukommen?

Zum Beispiel: In 10 Tagen geht´s nach Südwest in eine Grundschule. Wie mit den Erwachsenen probieren wir mit minimalen Mitteln spielerisch Haltung und Ausdrucksmöglichkeiten.

Die Welt braucht Menschen, die Haltung haben, aufmerksam sind, den Mund aufmachen, Impulse in die Welt setzen, aufgreifen, umsetzen - von klein auf und mit Freude!

Sie wollen den Kleinen in Ihrem Umfeld ihren eigenen Stil, ihren eigenen Ausdruck gönnen? Wir stärken sie gerne.

team@profildurchsprache.com + 0049 178/ 6963 164 oder 0049 170/ 231 4568. Wir freuen uns!

 

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Haltung gewinnen

im Off

 

Sich sammeln und eigene Ressourcen entdecken, um sich zu entlasten, ein standing zu kriegen und den Kopf frei - so beginnen wir, Haltung zu gewinnen ...

Erwachen in Off

Erwachen in Off

... während der Ferien auch schon mal im Morgenlicht unter freiem Himmel: stehen, schöne Luft einatmen, nichts machen, nur wahrnehmen, sich umschauen, irgendwo anlehnen, dann wieder über die Wiese spazieren, Füße abrollen

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ALLtäglich

Wortwechsel feiern, auf der Zunge zergehen lassen.

Auf der Zunge zergehen lassen? Sprechen ist zweifellos ein körperlicher Vorgang. Fühlen sie mal, besonders kostbare Sätze wie in diesen Wortwechseln oder ganz alltägliche. Lassen Sie sich Zeit! Jedes Wort hat seinen Klang, seine Körperlichkeit. Probieren Sie, immer wieder! Jeder Konsonant eine Praline, und der Inhalt auch.

 

Die schönsten Dinge in der Natur kosten gottlob überhaupt kein Geld.

Albertus Magnus 1200 - 1280, Gelehrter, Bischof, Wegbereiter für den christlichen Aristotelismus; lehrte in Köln und Paris.

 

Als er eine besonders wertvolle Perle fand, verkaufte er alles, was er besass, und kaufte sie.

Matthäus 13, 46

 

aus: Becker/ Plum, ALLtäglich. 52 Zeugen & die Bibel, ein außergewöhnliches PingPong aus 2000 Jahren. KW 12, Samstag

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ALLtäglich

wortwechsel feiern

 

Spielen ist notwendig zur Führung eines menschlichen Lebens. Thomas von Aquin (1124-1274)

"Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit. Ich spielte auf seinem Erdenrund und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein," spricht die Weisheit. Sprichwörter 8, 30f.

 

 

aus: Becker/ Plum, ALLtäglich. 52 Zeugen & die Bibel, ein außergewöhnliches PingPong aus 2000 Jahren. KW 12, Freitag

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sprechen, nicht entsprechen - Einblicke in Workshops/ 3

Verständigung - wie im Theater von Epidauros

Epidauros Theater in Natur gebettet, Bühne 190 Grad. Photo md

Epidauros Theater in Natur gebettet, Bühne 190 Grad. Photo md

Ein Teilnehmer erinnert sich:

 

Sehr geehrte Frau Degkwitz,

Meine Liste an wiederkehrenden Hinweisen aus dem Sprechtraining sieht folgendermaßen aus:

1.     Spüre deinen Körper von Kopf bis Fuß, durch die Wirbelsäule und den Hintern hindurch, spüre jede Bewegung, die er beim Sprechen macht.

2.     Sprich nicht wie die Römer mit einem Publikum von 180°, stell dir vor es sei wie bei den Griechen im Umfang von 190° und öffne dich dem mehr.

3.     Sprich mit dem Publikum, nicht an ihm vorbei.

4.     Nutze den Raum und die Bühne, nimm sie in die Performance mit auf.

5.     Mach dir den Text, die Worte, die Konsonanten zu Leckerbissen und genieß sie.

6.     Geradestehen, wie an einer Schnur aufgehängt, aber die Schultern hängen lassen.

7.     Nicht mit den Händen wild gestikulieren oder herumfummeln, einfach hängen lassen.

8.     Wichtig ist Spaß zu haben.

9.     Nicht nervös umher tigern, außer es passt zur Performance.

10.  Nochmal.

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sprechen, nicht entsprechen - Einblicke in Workshops/ 2

Fokus - Raum&Richtung

Unser Körper ist ein (Resonanz)Raum - je weiter, desto mehr Möglichkeiten. Mit genußvoller Artikulation von einem schönen Text für ein oder mehrere Gegenüber geben wir ihm beim Sprechen eine Richtung. Das nennen wir Fokus.

Ein Workshopteilnehmer notiert:

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sprechen, nicht entsprechen - Einblicke in Workshops/ 1

Haltung - Im Ei den adler fliegen sehen

Um Menschen zu ihrem eigenen Ausdruck zu ermutigen, müssen wir einen Blick für sie haben - wie der Maler, der im Ei den Adler fliegen sieht. So läßt sich die Beziehung zwischen TrainerIn und Menschen beim Training, Mentor und Mentee, hoffentlich Lehrer- und SchülerInnen, jedenfalls Meister- und SchülerInnen beschreiben.

Magrit bearbeitet

Magrit bearbeitet

In unseren Workshops wird deutlich, dass solche Offenheit physisch geübt werden kann. Das nennen wir Haltung.

Hier hat ein Mensch im Training die für ihn entscheidenden Impulse notiert.

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mediopassiv?

ein Hashtag unter die Lupe genommen

Wir verwenden bei unserer Arbeit und hier im Blog immer wieder den Ausdruck „mediopassiv“. Wir arbeiten viel mit diesem Begriff – für uns beschriebt er eine Haltung, die prägend für Profil durch Sprache ist. Haben Sie einen Moment Zeit?

 

Mediopassiv“ bezeichnet rein terminologisch eine sprachliche Erscheinungsform, die wir in Westeuropa nicht haben. Hartmut Rosa hat die Idee des Mediopassiv als Haltung in der Soziologie salonfähig gemacht. Sein Artikel „Ohnmacht? Was muss sich ändern?“ in der ZEIT vom 11. Juli 2019 können wir sie verfolgen:

 

Vielleicht ist es das Verhängnis der Moderne, dass ihre bisher vorherr­schenden Sprachen – Englisch, Französisch, Spanisch, Deutsch – nur zwei Genera Verbi, nämlich ein Aktiv und ein Passiv: Man ist entweder Ausübender oder Erleidender, Sender oder Empfänger einer Handlung. In anderen Sprachen, etwa im Altgriechischen oder auch im Sanskrit, gibt es dagegen eine dritte Form, ein Medium (manchmal auch Neutrum), welches eine Beziehung und ein Geschehen beschreibt, in dem sich Dinge ereignen, ohne Täter und Opfer zu produzieren. Dabei geht es um eine Beteiligungohne Souveränität. In der Philosophie hat man dafür behelfsweise den Begriff `mediopassiv´ gefunden, man könnte aber mit dem gleichen Recht von `medioaktiv´ reden. Es schneit; es begab sich; so geschah es, dass – in solchen Formulierungen blitzt die Ahnung eines Mediopassivs noch auf: Wer schneit? Wer begibt sich? Worauf ich hinauswill, ist die Frage, ob und wie sich ein Natur-, ein Geschichts-, ein Sozial-, ein Selbst- und ein Weltverhältnis im Mediopassiv denken ließe, das den Fallen des Souveränitätsparadigmas entginge.“

 

Mediopassiv als Haltung wäre eine enorme Entlastung; wir können darauf verzichten, gewinnen zu müssen, der ewige Macher zu sein:

 

An die Stelle der Haltung des Beherrschens und Nutzens träte eine Haltung des Hörens und Antwortens, die eben nicht meint: Höre auf die Natur und folge ihr, sondern die auf eine eigenständige Antwort auf das Gehörte vertraut.“

 

Und wie ginge `mediopassiv´ sprachlich, politisch?

 

Politisch zu handeln heißt gegenwärtig, seine Interessen zu formulieren, für die zu kämpfen und sie gegenüber dem politischen Gegner, so gut es geht, durchzusetzen. Ein solchen Politikverständnis hat sich auf der Rechten im Anschluss an Carl Schmitts fatale Freund/ Feind-Unterscheidung und auf der linken in der Nachfolge nicht nur von Klassenkampfpositionen verfestigt. `das Poltische´ erscheint aus beiden Positionen als Ort des unversöhnlichen Kampfes, in dem man sich entweder als Täter durchsetzt oder aber als Opfer sehen muss, wo man bleibt. Bestenfalls versucht man, Kompromisse zu schmieden.

Demgegenüber sähe ein mediopassives Verhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern so aus, dass sie sich ale Wesen begegnen, die einander etwas zu sagen haben, die sich vom Anderen erreichen lassen und selbstwirksam zu antworten vermögen, und zwar so, dass sich alle dabei verwandeln. Eine solche Konzeption politischer Gemeinwesen setzt darauf, dass im Zusammen-Handeln: die Bereitschaft, sich berühren und verwandeln zu lassen, und das ist etwas ganz anderen als die Fähigkeit, Kompromisse zu schmieden.“

 

Wir haben in unseren Trainings gute Erfahrungen damit gemacht – für Erwachsene eine enorme Entlastung, für Jugendliche eine kolossale Ermutigung, Kommunikation kooperativ, nicht kompetitiv zu praktizieren. Probieren Sie´s! Wir unterstützenSie gerne.

 

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Man muss ...

alles mögliche. Aber:

Prost!

Prost!

mal kurz aussteigen, weniger Mache, partizipieren lassen, coole Kombi: nein&Wein, zurücklehnen, Genuss bei der Arbeit integrieren, weinen, sharing is everything, kooperieren ...

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"Ich sehe noch Horizonte, ...

... wo Du nur Grenzen ziehst." Frida Kahlo

Bank in Tropea/ Kalabrien/ Italien

Bank in Tropea/ Kalabrien/ Italien

Wir danken Frida Kahlo für ihre Horizonte. Sie beginnen bei Sprache und Sprechen. Sie sind unsere Leidenschaft. Ihre auch? Lassen Sie uns gemeinsam Horizonte entdecken. Wir kommen zu Ihnen.

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Wir brauchen eine „Gesellschaft von Mündigen".

Beginnen wir mit Sprech&Sprachlust!

 

Theodor Adornos Essay Erziehung zur Mündigkeit von 1970 beginnt mit „Die Forderung zur Mündigkeit scheint in einer Demokratie selbstverständlich.“ Hintergrund sind seine Erfahrungen mit Zerstörung der Demokratie im Dritten Reich. Bei der Willensbildung jedes Einzelnen finge eine funktionierende Demokratie an, so Adorno, und sei nur in einer „Gesellschaft von Mündigen“ denkbar.

Wo, wie für uns von Profil durch Sprache die Mündigkeit anfängt?

Beim Mund. Naheliegend. Jeder Konsonant eine Praline – schmecken Sie mal! Nehmen Sie sich Zeit und Lust, am besten bei einem geliebten kleinen Text, einem Gedicht, einem schönen Zitat, einem Gebet oder dergleichen.

Und ebenso beim Rückgrat. Aufrecht sprechen Sie heiter und offen für ihr Gegenüber. Den kleinen Text z. B., den Sie lustvoll schmeckend verkostet haben, servieren Sie dann mit Rückgrat ebenso lustvoll und ansprechend. Auch für die Demokratie.

Wir haben andere Hintergründe als Adorno. Aber auch wir brauchen eine Gesellschaft von Mündigen". Beginnen wir doch mit Sprech&Sprachlust!

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Sprechtraining mit Noah und James Krüss

neues Standardwerk für Profil durch Sprache im MaxiPixi-Format

Wir konnten nicht widerstehen - probieren Sie mal A und Z:

ABC Noah sticht in See, S. A und B - Maxi-Pixi Nr. 248

ABC Noah sticht in See, S. A und B - Maxi-Pixi Nr. 248

ABC Noah sticht in See, S. Z - Maxi-Pixi Nr. 248

ABC Noah sticht in See, S. Z - Maxi-Pixi Nr. 248

Lassen Sie sich wie immer die Worte auf der Zunge zergehen - nicht nur Kinder werden hingerissen sein.

Brauchen Sie Hilfe? Wir kommen zu Ihnen.

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Probieren Sie mal - Poesie!

Danke, Anastasius Grün!

"Wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen"* und probieren kleine literarische Texte live.

Poesie der Zukunft

Wo sie die wilde Schlacht geschlagen haben,

O lauscht nicht auf dem Feld nach Lerchensange!

Da kreischt die Krähe nur nach blankem Fange,

Dann kommen erst die Geier und die Raben;

Sie kommen zu beerben, zu begraben;

Dann kommt Erstarrung, Schweigen, lange, lange,

Bis spät der Sämann kommt vom nächsten Hange,

Zu streuen seines Saatkorbs neue Gaben.

Als läg im Körnlein eine Liederseele,

Erhebt sich dann aus seinem Ährenmeere

Die Lerche, eine sangbegabte Ähre. –

„Wann steigt aus goldner Saat die goldne Kehle?“

Mich dünkt, die Toten sind noch unbegraben,

Noch währt die Zeit der Geier und der Raben.

1850

 

*Infos zum Zitat s. 24.1.2020

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Probieren Sie mal - Ändern leben!

Danke, Salzburger Hochschulwochen 2020!

"Wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen"* und probieren kein Motto live.

"Du musst dein Ändern leben ...

... ist weniger stressiger Anspruch als gelassene Feststellung – und eine Einladung darüber nachzudenken, wie wir unser Ändern gestalten und leben wollen." heißt es auf der Seite der Salzburger Hochschulwochen 2020.

*Infos zum Zitat s. 24.1.2020

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Kosten Sie mal - Poesie!

Danke, Mascha Kaléko!

"Wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen."* probieren kleine literarische Texte live.

Jage die Ängste fort

und die Angst vor den Ängsten.

Für die paar Jahre

wird wohl alles noch reichen.

Das Brot im Kasten

und der Anzug im Schrank.

 

Sage nicht mein

Es ist dir alles geliehen.

Lebe auf Zeit und sieh,

wie wenig du brauchst.

Richte dich ein.

Und halte den Koffer bereit.

 

Es ist wahr, was sie sagen:

Was kommen muss, kommt.

Geh dem Leid nicht entgegen.

Und ist es da,

sieh ihm still ins Gesicht.

Es ist vergänglich wie Glück.

 

Erwarte nichts.

Und hüte besorgt dein Geheimnis.

Auch der Bruder verrät,

geht es um dich oder ihn.

Dein eignen Schatten nimm

zum Weggefährten.

 

Feg deine Stube wohl.

Und tausche den Gruss mit dem Nachbarn.

Flicke heiter den Zaun

und auch die Glocke am Tor.

Die Wunde in dir halte wach

unter dem Dach im Einstweilen.

 

Zerreiss deine Pläne. Sei klug

und halte dich an Wunder.

Sie sind lang schon verzeichnet

im grossen Plan.

Jage die Ängste fort

und die Angst vor den Ängsten.

(Mascha Kaléko)

*Infos zum Zitat s. 24.1.2020

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