13. Mai 2020 // Beitrag
Poesie der Zukunft
Danke, Anastasius Grün!
aus unserer Reihe "wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen"* - und danken diesen.
Poesie der Zukunft
Wo sie die wilde Schlacht geschlagen haben,
O lauscht nicht auf dem Feld nach Lerchensange!
Da kreischt die Krähe nur nach blankem Fange,
Dann kommen erst die Geier und die Raben;
Sie kommen zu beerben, zu begraben;
Dann kommt Erstarrung, Schweigen, lange, lange,
Bis spät der Sämann kommt vom nächsten Hange,
Zu streuen seines Saatkorbs neue Gaben.
Als läg im Körnlein eine Liederseele,
Erhebt sich dann aus seinem Ährenmeere
Die Lerche, eine sangbegabte Ähre. –
„Wann steigt aus goldner Saat die goldne Kehle?“
Mich dünkt, die Toten sind noch unbegraben,
Noch währt die Zeit der Geier und der Raben.
1850
*Infos zum Zitat s. 24.1.2020
von Maria Degkwitz
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19. April 2020 // Beitrag
Du musst dein Ändern leben!
Danke, Salzburger Hochschulwochen 2020!
aus unserer Reihe "wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen"* - und danken diesen.
"Das ist weniger stressiger Anspruch als gelassene Feststellung – und eine Einladung darüber nachzudenken, wie wir unser Ändern gestalten und leben wollen." heißt auf der Seite der Salzburger Hochschulwochen 2020.
*Infos zum Zitat s. 24.1.2020
von Maria Degkwitz
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10. April 2020 // Beitrag
Er hat unsere Seuchen getragen.
Danke, Matthäus!
Aus unserer Reihe "Zwerge auf Schultern von Riesen"* - und danken diesen.
Auf das erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: "Er hat unsere Schwachheiten auf sich genommen, und unsere Seuchen hat er getragen." heißt es bei Matthäus im Evanglium (Kapitel 8, Vers 17) noch lange, bevor er selbst am Kreuz hängt. Die Corona-Opfer mit ihm, wie all die Zarten, Schwachen, Andersartigen, Außenseiter in der Geschichte der Menschheit tragen die Seuchenopfer unserer Tage unsere Seuche von Eindimensionalität, Effizienz und Narzismus. Der Gekreuzigte am "Baum der Treue" ist ihr Inbegriff. In der Kreuzverehrung heute verneigen wir uns vor ihnen.
*Infos zum Zitat s. 24.1.2020
von Maria Degkwitz
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31. März 2020 // Beitrag
Jage die Ängste fort und die Angst vor den Ängsten.
Danke, Mascha Kaléko!
aus unserer Reihe "Wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen" * - und danken diesen.
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
und der Anzug im Schrank.
Sage nicht mein
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.
Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muss, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.
Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
geht es um dich oder ihn.
Dein eignen Schatten nimm
zum Weggefährten.
Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruss mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
unter dem Dach im Einstweilen.
Zerreiss deine Pläne. Sei klug
und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
und die Angst vor den Ängsten.
(Mascha Kaléko)
*Infos zum Zitat s. 24.1.2020
von Maria Degkwitz
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26. März 2020 // Beitrag
Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE
Danke, Viktor E. Frankl!
aus unserer Reihe "Wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen"* - und danken diesen.
Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie ist ein Schlüsselsatz von Viktor E. Frankl, einem jüdischen Arzt und Psychotherapeuten, der das Grauen von Konzentrationslagern erlebt und überlebt hat und auch nach dem Krieg als Arzt und Psychotherapeut tätig war.
Also pflegen wir unser WARUM – in der Stille und mit Blick auf die vielen anderen, die gerade das Grauen hautnah erleben!
*Infos zum Zitat s. 24.1.2020
von Maria Degkwitz
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24. Januar 2020 // Beitrag
„Lieber aufrecht sterben, als auf Knien leben.“
Danke, Albert Camus!
aus unserer Reihe "Wir sind Zwerge auf Schultern von Riesen"* - und danken diesen.
*Bezeugt ist das Gleichnis erstmals bei Bernhard von Chartres um 1120. Johannes von Salisbury zitiert Bernhard in seinem um 1159 beendeten Werk Metalogicon (3,4,47–50): “Dicebat Bernardus Carnotensis nos esse quasi nanos gigantum umeris insidentes, ut possimus plura eis et remotiora videre, non utique proprii visus acumine, aut eminentia corporis, sed quia in altum subvehimur et extollimur magnitudine gigantea.” (Bernhard von Chartres sagte, wir seien gleichsam Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, um mehr und Entfernteres als diese sehen zu können – freilich nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil die Größe der Riesen uns emporhebt.)
von Maria Degkwitz
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08. Dezember 2019 // Beitrag
Ich will dich finden im Lieben und dich lieben im Finden.
Danke, Anselm von Canterbury!
aus unserer Reihe "wir sind Zwerge auf Schultern von Reisen"* - und danken diesen!
Dies nur als PS zu Advent(ure) im vorigen Beitrag.
*Infos zum Zitat s. 24.1.2020
von Maria Degkwitz
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